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THY Whisky – Farm to Glass an der dänischen Westküste
Moin Whisky-Fans!
Heute nehme ich Euch heute mit auf einen ganz besonderen Whisky-Moment: ein Feierabend-Dram direkt aus meinem Camper an der Westküste Dänemarks. Frisch zurück von einem spontanen Besuch bei der THY Whisky Distillery, möchte ich meine Eindrücke mit euch teilen.
Spontaner Stopp bei THY – und gleich ein Videodreh
Eigentlich hatte ich auf meiner Whisky-Roadtrip-Tour vier Brennereien in vier Tagen geplant. Thy Whisky war nicht eingeplant – aber wie das so ist, wenn man ohnehin in der Nähe ist: Man hält kurz an, kommt ins Gespräch … und plötzlich steckt man mitten in einem Videodreh. Ein großes Dankeschön an Thy und Christoph für den herzlichen Empfang! Das Video mit der Brennerei-Führung bei Thy Whisky könnt Ihr hier sehen!
Farm Brennerei mit vollem Konzept
Die Thy Distillery ist nicht einfach nur eine Brennerei – es ist eine Farm Distillery im eigentlichen Sinne. Sie bauen alte Getreidesorten selbst an, mälzen ihr Malz in der hauseigenen Mälzerei und kontrollieren so jeden Schritt von der Ernte bis zum Whiskyglas. Mittlerweile kaufen sogar andere Brennereien und Brauereien ihr Bio-Malz. Krass? Absolut.
Single Malt mit eigener Handschrift
Jetzt aber zur Hauptsache: der Single Malt von Thy. Ich habe bereits den Spelt Rye & Barley Whisky auf Englisch verkostet (Video ist auf meinem Zweitkanal verlinkt) – ein echtes Highlight. Aber heute geht’s um die „Feuertaufe“: Kann mich auch der Single Malt überzeugen?
Destillation & Setup
Thy arbeitet mit einem eher untypischen Setup: eine Pot Still mit einem zusätzlichen Purifier – keine klassische Kolonne, aber auch nicht das typische schottische Setup. Eine einfache Destillation sozusagen. Spannend.
Nase & Geschmack
Der erste Eindruck: süß, fruchtig, mit klaren Getreidenoten. Ein Hauch von Gemüse, wie man ihn von skandinavischen Whiskys kennt, ist da – aber sehr dezent. Überraschend: eine Erinnerung an Sonnencreme, vielleicht von meinem eigenen Sonnenschutz beeinflusst?
Im Geschmack überzeugt mich der Whisky dann:
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Kräutrig-würzig, aber mit einer dominanten Honigsüße
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Etwas Waldhonig, vielleicht Heide
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Tiefe & Komplexität, wie man sie bei einem jungen Whisky nicht unbedingt erwartet
Mich erinnert er an einen Highland Park – nur eben auf dänisch. Und ja, wahrscheinlich ist er noch jung (geschätzt 6–8 Jahre alt), aber der Charakter ist da. Vielschichtig, selbst mit einem Schuss Wasser noch spannend.
Preis & Einordnung
Klar, Thy Whisky ist keine Billigmarke. Bio, handwerklich, kleine Auflage – das kostet. Aber wenn ihr mich fragt: Der Preis ist gerechtfertigt und für dänische Verhältnisse sogar noch vergleichsweise niedrig. Man schmeckt einfach, wie viel Leidenschaft und Know-how hier drinsteckt. Das ist nicht „nur“ Whisky – das ist Whisky mit Haltung.
Fazit: Tür aufgestoßen für dänischen Whisky
Ich geb’s zu: Skandinavischer Whisky und ich – das war lange eine schwierige Beziehung. Aber Thy hat die Tür aufgetreten (höhö) und mich überzeugt. Wenn ihr mal in Dänemark seid: Besucht die Brennerei! Es lohnt sich.
Ich bin gespannt, was die nächsten Tage noch bringen – morgen geht’s zur Stauning Destilliere. Und wenn ihr Bock habt, mehr über den Thy Whisky oder andere Drams unterwegs zu erfahren, bleibt dran.
Bis später!
Euer Leon