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Ein Besuch bei Stauning Whisky: Dänische Handwerkskunst im großen Stil
Moin, Whisky-Fans!
An Tag 2 meines Dänemark Whisky-Roadtrips stattete ich der berühmtesten Brennerei Dänemarks Stauning Whisky einen Besuch ab. Ein Erlebnis, das ich gern mit euch teile. Kommt mit auf eine kleine Reise durch die Herstellung eines Whiskys, der dänischen Whisky aus die Landkarte gesetzt hat.
Traditionelles Mälzen: Der Ursprung des Geschmacks
Unsere Tour begann bei den berühmten Mälzböden. In der Brennerei wird die Gerste selbst gemälzt – eine echte Seltenheit! Rund 9 bis 12 Tonnen Getreide pro Boden werden hier auf traditionelle Weise verarbeitet. Das Getreide stammt übrigens von zwei lokalen Bauernhöfen aus der Umgebung – echte Regionalität, die den Charakter von Stauning prägt. Nur der Torf für die rauchigen Whiskys kommt aus Nordjütland, bleibt aber selbstverständlich dänisch.
Innovation trifft Tradition: Die Mälzmaschine
Früher mussten die Gründer selbst mit Schaufel und Gießkanne das Getreide wenden – Rückenschmerzen inklusive. Heute sorgt eine selbstentwickelte Mälzmaschine dafür, dass Wasser und Bewegung gleichmäßig verteilt werden. Das Herzstück: ein cleveres System aus rotierenden Armen und Wasserdüsen. Auch wenn die Destillerie seit dem großen Investment des Spirituosen-Giganten Diageo an Größe und Maßstab stark zugenommen hat, bleibt Stauning beim Ansatz: Handwerk und Kontrolle über jeden Schritt des Prozesses stehen im Mittelpunkt.
Vom Mälzen zur Trocknung: Der „Kiln“
Nach dem Mälzen wird die Gerste im sogenannten Kiln (der Darre) getrocknet – entweder mit Warmluft oder mit Rauch. Besonders spannend: Für den rauchigen „Smoke“-Whisky verwendet Stauning nicht nur Torf, sondern auch Heidekraut, was dem Whisky ein einzigartiges, florales Raucharoma verleiht.
Solche traditionellen Darren findet man heutzutage nur noch selten – selbst in Schottland ist es eine echte Rarität!
Gärung und Destillation: Kleine Brennblasen, großer Charakter
Im nächsten Schritt geht es in die Gärbottiche, wo aus dem Malzbrei Alkohol entsteht. Besonders beeindruckend sind die 24 kleinen Pot Stills, die direkt befeuert werden – wie einst in Schottland. Kein effizienter Dampf, sondern offenes Feuer, das für ein besonders voluminöses, öliges Destillat sorgt. Dieses Verfahren bewahrt intensive Aromen und verleiht Stauning Whisky seinen unverwechselbaren Charakter.
Der Spirit Safe und das neue Leben des Whiskys
Am Spirit Safe wird dann sorgfältig getrennt: Nur das Herzstück der Destillation wird für den Whisky genutzt. Ein kleiner Tropfen des frischen New Makes auf der Hand – kräftige 68–69 % vol. – zeigt schon jetzt, wie fruchtig und klar der spätere Whisky sein wird.
Die Reifung: Zeit bringt Tiefe
Und dann: Reifezeit! In den Fasslagern von Stauning liegt der Whisky mindestens drei Jahre, in der Regel aber eher 4 bis 6 Jahre. Die Vielfalt ist beeindruckend: Single Malts, Rye Whiskys, Rumfass-Finishes, Calvados-Fässer und sogar ehemalige Schnapsfässer aus Bornholm – alles, was das Whisky-Herz begehrt!
Stauning beweist hier, dass Neugier und Offenheit der Schlüssel zu außergewöhnlichem Whisky sind. Egal ob Single Malt oder Rye – jedes Fass erzählt seine eigene Geschichte.
Mein Fazit: Whisky als Erlebnis
Was ich aus dem Besuch mitgenommen habe?
Whisky ist kein Wettbewerb, sondern ein Erlebnis. Jeder Whisky – egal aus welchem Land – verdient unsere Offenheit und Neugier. Stauning Whisky zeigt eindrucksvoll, wie Tradition, Leidenschaft und Innovation zusammenkommen können, um etwas ganz Eigenes zu schaffen.
Also: Bleibt neugierig, probiert Neues, wie zum Beispiel bei meinem besonderen Dänemark Whisky Special am 22.05.2025 wo wir gemeinsam 6 Whiskys aus 5 Destillerien verkosten unter anderem einen Distillery Exclusive von Stauning.
Bis später!
Euer Leon