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St. Kilian – Deutscher Whisky auf Weltklasse-Niveau
St. Kilian – diese Brennerei aus dem beschaulichen Rüdenau in Franken hat sich in den letzten Jahren als eine der spannendsten Adressen für Whisky-Nerds etabliert. Wer dachte, dass deutsche Whiskys nicht mit den schottischen Vorbildern mithalten können, wird hier eines Besseren belehrt.
Von den Anfängen zur Whisky-Innovation
Die Geschichte von St. Kilian begann mit einer Vision: Whisky nach schottischem Vorbild auf deutschem Boden zu produzieren. Seit der Gründung im Jahr 2012 setzt die Brennerei auf echte Handwerkskunst – von schottischen Pot Stills bis hin zur Expertise der irischen Whiskey Ikone David F. Hynes. Bereits die ersten „Young Malts“, also die noch nicht ganz ausgereiften Whiskys, zeigten großes Potenzial.
Mittlerweile hat sich St. Kilian nicht nur in Deutschland, sondern auch international einen Namen gemacht. Besonders spannend sind die „Signature Editions“, die seit dem ersten offiziellen Whisky kontinuierlich überraschen. Jede Edition steht für eine eigene Fasskombination und bietet eine große Vielfalt an Aromen.
Was macht St. Kilian so besonders?
- Kombination von Tradition und Innovation:
Die Brennerei vereint deutsche Braukunst mit schottischem Equipment und irischem Know-how. Diese multinationale Mischung schafft einen Whisky, der sowohl traditionell als auch experimentell ist. - Fassvielfalt:
Mit über 300 verschiedenen Fassarten – von Ex-Bourbon-Fässern bis hin zu exotischem Kastanienholz – schöpft St. Kilian die Möglichkeiten voll aus. Besonders außerhalb Schottlands bietet diese Freiheit faszinierende Aromen. - Transparenz und Nerd-Faktor:
Die Brennerei ist offen und detailverliebt. Jede Abfüllung wird akribisch dokumentiert, was Whisky-Liebhabern einen tiefen Einblick gibt. - Standard-Whiskys für den Alltag:
Neben den limitierten Signature Editions gibt es jetzt auch zwei reguläre Standards: den St. Kilian Classic (mild und fruchtig) sowie den St. Kilian Peated (rauchig).
Nosing & Tasting des St. Kilian Classic
Der „Classic Mild & Fruity“ bietet ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis und ist mit 46% Vol. abgefüllt, ungefärbt und nicht kühlgefiltert.
- In der Nase: Frische, fruchtige Noten von Stachelbeere und Grapefruit. Eine zarte Vanille und dezente Holzaromen vom Ex-Bourbonfass sind erkennbar.
- Am Gaumen: Leichte Säure mit Steinfrüchten wie Aprikose und einer gewissen Bitterkeit im Abgang. Die Sherry-Fässer (30% Anteil) bringen dezente Süße.
- Fazit: Ein Whisky für den Alltag, der Liebhabern junger schottischer Whiskys gefallen dürfte. Mir persönlich ist er etwas zu bitter im Nachklang.
Grave Digger Fields of Blood Whisky – Meine Verkostung und Gedanken
Whisky und Heavy Metal – eine Kombination, die mich als Genießer und Fan von einzigartigen Tropfen direkt anspricht. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, den St. Kilian Grave Digger Fields of Blood Whisky zu verkosten – eine beeindruckende Hommage an Torf, Portwein und natürlich Heavy Metal. Hier teile ich meine Eindrücke von diesem besonderen Tropfen.
Ein Blick auf den Grave Digger Fields of Blood
Der Grave Digger Fields of Blood ist Teil der Heavy Metal Edition von St. Kilian. Dieser Single Malt vereint schottischen Torfrauch mit einer Kombination aus Ex-Bourbon-, Ruby Port- und Rotweinfässern. Die Details:
- Alkoholgehalt: 47 %
- PPM: 54 – ein ordentlich torfiger Vertreter
- Preis: Rund 60 € für 0,7 l
- Nicht kühlgefiltert, ungefärbt
Das Label und Design sind natürlich ein Hingucker – perfekt für Metal-Fans und ein echter Hingucker im Regal.
Nosing: Intensiver Rauch trifft beerige Süße
Beim ersten Schnuppern beeindruckt der Grave Digger sofort. Torfrauch ist dominant, aber nicht einfach nur „standard-rauchig“. Stattdessen erinnert er mich an nasses Heu, ein Lagerfeuer nach Regen oder einen rustikalen Kuhstall – in der besten denkbaren Weise. Die Portwein-Fässer fügen eine beerige Süße hinzu, die an Blaubeerkuchen oder sanfte Biscuit-Noten denken lässt. Der Duft ist komplex, vielschichtig und macht richtig Lust auf den ersten Schluck.
Tasting: Volltreffer für Fans von Rauch und Frucht
Der erste Schluck bestätigt den Eindruck aus der Nase. Der Grave Digger liefert eine rauchige Basis, die perfekt von fruchtigen Noten getragen wird. Kein überladener Süßwein-Geschmack, sondern eine feine Balance, die an Blaubeermarmelade mit einem Hauch von Keks erinnert. Der Rauch ist präsent, aber nicht erdrückend, und der Whisky bleibt angenehm mild.
Für mich ist das ein Whisky mit Charakter, der genau das richtige Maß an Torf und Frucht findet. Für 60 € ist das eine klare Kaufempfehlung, vor allem für Metal-Fans oder alle, die etwas Ungewöhnliches im Glas haben wollen.
Ein Highlight der deutschen Whisky-Szene
Der Grave Digger Fields of Blood hat mich begeistert. Er zeigt, wie kreativ und qualitativ hochwertig deutscher Whisky sein kann – insbesondere, wenn er mit schottischem Torfmalz arbeitet. Für mich ist er der Gewinner meines Verkostungstags, und ich werde sicher noch mehr von St. Kilian probieren, wie etwa die weiteren Abfüllungen aus der Heavy Metal Edition.
Falls ihr also noch nach einem originellen Weihnachtsgeschenk sucht oder euer Whisky-Regal mit einem besonderen Tropfen bereichern wollt, kann ich den Grave Digger nur empfehlen.
Fazit
St. Kilian ist mehr als nur eine deutsche Whiskybrennerei. Es ist ein Ort, an dem experimentierfreudige Whisky-Nerds auf ihre Kosten kommen und traditionelle Genießer eine Alternative zu schottischen Klassikern finden. Mit einem vielfältigen Angebot, transparenter Herstellung und einer einzigartigen Mischung aus internationaler Expertise und regionaler Handwerkskunst gehört St. Kilian definitiv auf die Liste der Whiskybrennereien, die man probieren muss.
Bis später!
Euer Leon