Kilkerran Heavily Peated Batch 12 – Rauch, Charakter und echtes Campbeltown-Feeling
Moin Whisky-Fans,
heute nehme ich euch mit nach Campbeltown, einer der kleinsten, aber spannendsten Whiskyregionen Schottlands – und zu einer Brennerei, die ich abgöttisch liebe: Glengyle und ihrem Whisky Kilkerran, genauer gesagt zum Heavily Peated Batch 12.
Ein Whisky, der rauchig, kräftig und kompromisslos daherkommt – so, wie ich es mag.
Mein Bezug zu Kilkerran & der Glengyle Distillery
Campbeltown war einst das Mekka des Whiskys, mit über 30 Brennereien – bis die Region in Vergessenheit geriet. Heute stehen dort nur noch wenige, allen voran Springbank und die wiederbelebte Glengyle Distillery, in der der Kilkerran gebrannt wird.
Glengyle wurde 2004 von der Springbank-Familie Mitchell wieder eröffnet, nachdem sie fast 50 Jahre stillstand. Für mich ist Kilkerran so etwas wie der wilde kleine Bruder der Springbank-Whiskys – handwerklich, authentisch und mit jeder Menge Charakter. Und das Beste: Während Springbank preislich mittlerweile in Sammlerhöhen schwebt, bleibt Kilkerran fair und bodenständig.
Ich bin ein großer Fan der Longrow Whiskys von Springbank – kräftig, torfig, ehrlich. Und genau das finde ich auch im Kilkerran wieder. Er ist nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert und kommt hier in Fassstärke mit satten 58,4 % Vol. ins Glas.
Nosing – Rauch trifft Frucht
In der Nase zeigt sich der Kilkerran erstaunlich elegant. Leichter Rauch, geröstetes Getreide, Brotkruste, ein Hauch Heidekraut und dieser typische „Campbeltown-Funk“ – ein bisschen Diesel, ein bisschen Hafenluft.
Dazu kommen exotische Fruchtnoten – Mango, Ananas, Papaya. Die Reifung fand in Bourbon- und Sherryfässern statt. (ca. 90 % Bourbon, 10 % Sherry).
Mit etwas Wasser öffnet sich die Nase weiter. Der Rauch bleibt präsent, aber nie aufdringlich. Für 80 ppm Torf wirkt er erstaunlich mild – eher in Richtung Talisker als Octomore.
Tasting – Campbeltown pur
Am Gaumen explodiert der Whisky: Honig, Salz, Getreide, Rauch und eine schöne, saure Holznote.
Er ist jung, wild und ehrlich, genau wie man es von einem echten Campbeltown erwartet.
Die Textur ist ölig, fast cremig, mit einer leicht bitteren Note, die wunderbar zu den rauchigen Aromen passt.
Was mich besonders begeistert: Trotz der Wucht bleibt der Kilkerran ausgewogen. Der Rauch überdeckt nicht alles, sondern spielt harmonisch mit den süßen und fruchtigen Elementen zusammen.
Ein paar Tropfen Wasser haben ihn für mich nicht stark verändert oder verbessert.
Ich mag’s so – ein ruppiger Whisky mit Charakter, Ecken und Kanten.
Fazit: Glen-Geil, zu recht!
Der Kilkerran Heavily Peated Batch 12 ist für mich ein großartiger Vertreter seiner Region.
Er ist ehrlich, handwerklich, kompromisslos – und dabei fair bepreist. Bis 75 € geht der aus meiner Sicht völlig in Ordnung.
Wer auf rauchige, charakterstarke Whiskys steht und mal etwas anderes als Islay probieren will, sollte hier unbedingt zugreifen. Für mich ist der Kilkerran ein echter Geheimtipp für alle, die Whisky nicht nur trinken, sondern erleben wollen.
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