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Glen Garioch 12 Jahre – Ein echter Highland-Geheimtipp

Whisky-Fans aufgepasst, heute gibt es eine kleine Premiere: Ich probiere vor der Kamera einen Whisky, den ich bisher noch nicht im Glas hatte – zumindest nicht hier auf dem Kanal. Es geht um Glen Garioch (ausgesprochen „Glen Gieri“), eine Brennerei aus den östlichen Highlands Schottlands. Eine spannende Destille, die trotz ihrer langen Tradition oft unter dem Radar läuft. Zeit, das zu ändern!

Die Schwierigkeit mit den Namen schottischer Brennereien

Schottische Brennereien und ihre gälischen Namen sind ja bekanntlich ein Thema für sich. Viele von euch kennen das: Namen wie „Bunnahabhain“ oder „Laphroaig“ sorgen regelmäßig für Verwirrung. Doch keine Sorge – selbst Schotten sind sich nicht immer einig, wie ihre Brennereien korrekt ausgesprochen werden. Mein Tipp: Sprecht sie lieber deutsch aus, anstatt krampfhaft eine vermeintlich englische Aussprache zu versuchen.

Bei Glen Garioch ist das jedoch anders. Die Brennerei schreibt sich zwar „Glen Garioch“, ausgesprochen wird sie aber „Glen Gieri“.

Ein Blick auf die Brennerei

Glen Garioch liegt in Oldmeldrum, einer kleinen Stadt in den östlichen Highlands – einer Region, in der ich selbst eine Zeit lang gelebt habe. Obwohl sie zu Suntory Global Spirits gehört (dem Unternehmen hinter Bowmore, Auchentoshan und Laphroaig), fliegt Glen Garioch oft unter dem Radar. Dabei wird sie von vielen Insidern als Geheimtipp gehandelt.

Besonders bemerkenswert: Während viele Whiskys dieser Konzerngruppe oft gefärbt oder kühlgefiltert sind, geht Glen Garioch einen anderen Weg. Der 12-jährige Standard-Whisky der Brennerei kommt ungefärbt, nicht kühlgefiltert und mit satten 48 % Vol. in die Flasche – eine absolute Seltenheit in der schottischen Whisky-Welt!

Die Verkostung: Glen Garioch 12 Jahre im Glas

Nase: Sofort strömt eine kräftige Fruchtigkeit in die Nase: Reife Gartenfrüchte, Bratapfel und vergorene Äpfel dominieren den ersten Eindruck. Dazu gesellen sich malzige Noten und eine angenehme Würzigkeit. Besonders spannend: Der Whisky riecht deutlich älter als 12 Jahre – blind hätte ich ihn eher bei 16 oder 18 Jahren eingeordnet. Auch eine leichte maritime Note ist vorhanden, fast schon ein Hauch von Salzkaramell.

Gaumen: Der erste Schluck bestätigt den Eindruck aus der Nase: Viel Würze, eine schöne Malzigkeit und eine leichte Schärfe, die an Chili erinnert. Dazu gesellen sich Getreidenoten, fast wie Porridge mit scharfem Mango-Chutney. Die 48 % Vol. bringen eine ordentliche Intensität mit, die dem Whisky hervorragend steht.

Preis-Leistung: Mit einem Preis von rund 40–45 € ist dieser Whisky eine absolute Empfehlung! In dieser Preisklasse gibt es nur wenige Single Malts, die mit dieser Kombination aus natürlicher Abfüllung, hohem Alkoholgehalt und intensiven Aromen mithalten können.

Fazit: Ein Muss für Highland-Fans

Glen Garioch 12 Jahre ist ein echtes Highlight für Fans von kräftigen Highland-Whiskys. Wer auf ungeschönte, ehrliche Malts mit viel Würze und Charakter steht, sollte sich diese Abfüllung unbedingt genauer anschauen. Für mich persönlich ist er eine echte Entdeckung – und eine hervorragende Wahl für alle, die eine klassische Highland-Destille im Glas haben wollen.

Tipp: Falls ihr Lust auf ein Tasting habt, schaut gerne mal bei meinen Events vorbei – zum Beispiel am 25. April in Wedel beim Coast To Coast Whisky Tasting! Dort gibt es acht spannende Whiskys zu verkosten, darunter sicherlich auch den ein oder anderen Geheimtipp.

Bis später!

Euer Leon