Der verborgene Schatz aus Down Under: Sullivans Cove Whisky im Test
Als Whisky-Liebhaber hat man eine endlose Welt voller Aromen, Geschichten und Traditionen zu entdecken. Heute möchte ich euch einen Whisky vorstellen, der nicht aus den klassischen Whisky-Regionen wie Schottland oder Irland stammt, sondern aus dem weit entfernten Australien. Genauer gesagt, geht es um den Sullivans Cove Double Cask, einen der besten Single Malts, der seit einigen Jahren für Furore sorgt.
Ein Blick auf australischen Whisky
Australien ist vielleicht nicht das erste Land, das einem in den Sinn kommt, wenn man an Whisky denkt. Doch das Land hat eine lange, wenn auch unterbrochene, Whisky-Tradition. Bereits in den 1920er Jahren begann Australien mit der Whisky-Produktion, und in den 1960er Jahren war der heimische Markt sogar größer als der für importierten Scotch. Doch wie so oft in der Geschichte wurde die Produktion durch verschiedene Faktoren – einschließlich hoher Importzölle und Prohibitionen in einigen Regionen – stark eingeschränkt. Erst in den frühen 1990er Jahren begann mit der Aufhebung des Produktionsverbots in Tasmanien eine Renaissance der australischen Whisky-Industrie.
Sullivans Cove: Die Wiedergeburt des australischen Whiskys
Die Sullivans Cove Distillery, die 1994 gegründet wurde, spielte eine Schlüsselrolle in dieser Wiedergeburt. Berühmt wurde sie 2014, als ihr Single Malt bei den World Whisky Awards als bester der Welt ausgezeichnet wurde. Diese Überraschung markierte einen Wendepunkt und zeigte, dass erstklassiger Whisky nicht nur aus Schottland kommen muss. Auch 2019 bestätigte Sullivans Cove sein Können erneut, indem ein weiterer Whisky aus ihrer Produktion die Auszeichnung für den besten Single Cask Single Malt gewann.
Der Sullivans Cove Double Cask im Glas
Nun zum Herzstück dieses Beitrags: dem Sullivans Cove Double Cask. Dieser Whisky ist einzigartig, da er in französischen und amerikanischen Eichenfässern gereift ist, was ihm ein komplexes Aromaprofil verleiht. Bereits beim ersten Nosing fällt auf, dass dieser Whisky süße und fruchtige Noten aufweist, die an tropische Früchte erinnern – ein Unterschied zu den typischen Scotch-Aromen, die man vielleicht erwartet.
Beim Verkosten zeigen sich intensive Noten von Banane, Karamell und Mango, begleitet von einer leichten mineralischen Note. Besonders beeindruckend ist die Kraft und Aromadichte dieses Whiskys, trotz seiner relativ niedrigen Alkoholstärke von 40 %. Er hat eine Tiefe, die man sonst oft nur bei deutlich älteren Whiskys findet.
Fazit: Ein australischer Whisky, der es in sich hat
Der Sullivans Cove Double Cask ist ohne Zweifel ein spannender Whisky, der zeigt, welches Potenzial in australischem Whisky steckt. Er bietet eine gelungene Kombination aus Tradition und Innovation, mit Aromen, die sowohl Kenner als auch Neulinge begeistern können. Für mich war dieser Whisky ein echtes Highlight und ich kann es kaum erwarten, ihn bei kühlerem Wetter noch einmal zu probieren, um seine Aromen voll auszukosten. Das alles wäre wunderbar, wäre da nicht der Preis. Auch wenn ich die exakte Abfüllung nicht ausfindig machen konnte, so ist doch sicher: Whisky von Sullivans Cove ist für uns in Deutschland nicht bezahlbar. Die Preise variieren zwischen 300 bis über 1000 € pro Flasche. Über Preis-Leistung brauchen wir hier also nicht sprechen. Nichtsdestotrotz war ich sehr froh, endlich einen dieser Exoten im Glas zu haben und das Warten hat sich wahrlich für mich gelohnt. Ich zumindest bin begeistert und kann es kaum erwarten, nach Tasmanien zu reisen, um mir selbst ein Bild zu machen!
Bis später!
Euer Leon